Freitag, Mai 15, 2015

Meine Kochbuchsammlung - Teil 012

Am heutigen Kochbuch-Freitag gibt es ein Kochbuch das ich antiquarisch gekauft habe, im Antiquariat vom Hintermayer. Leider gibt es zu diesem Kochbuch keine Beschreibung und auch keine Jahresangabe, das Buch ist eine Lizenzausgabe für die Deutsche Buchgemeinschaft Wien. In den verschiedenen Antiquariaten des ZVAB schätzt man es auf ca. 1970 und die verschiedenen Anbieter verlangen Preise von € 4,43 bis17,00. Ich selbst habe es 2005 um € 5,00 gekauft.
 
In dem Buch sind (eigentlich ein Thema für "Forgotten Bookmarks") beigelegt:
 
verschiedene Schnipsel mit Rezepten der Kronen-Zeitung (Rote Rüben-Suppe, Apfelbrot, Topfenauflauf, Topfentorte ohne Backen und Heidebeernockerln),
zwei handgeschriebene Rezepte (Tiramisu und Falscher Blätterteig),
ein Werbeflyer von Hüttenkäse mit 6 Rezepten,
das Rezept einer Frühlingscremesuppe aus einer Zeitschrift gerissen,
eine Barilla-Broschüre mit Lieblingsrezepten mit Fleisch-Saucen,
einem italienischen Artikel: La Trama - Parigi, prima del 1914,
einem Zahlschein von Käthe Eichler aus dem18. Bezirk, eine Spende an die "Schwestern Maria" (der aber nicht eingezahlt, sondern als Lesezeichen verwendet wurde)
 
Im ersten Teil des Buches geht es "Eine Parade berühmter Wiener Speisen", der zweite Teil ist "Ein bunt gemischter Anhang" - mit der Schnellküche für Alleinstehende, mit Diät- und Rohkosttips, Vorschläge für Kalte Platten und Topfgerichte, und viele Brotaufstriche.
 
Franz Ruhm Küchenchef)
Perlen der Wiener Küche
(ca. 1970)
 Eine Parade berühmter Wiener Speisen
Witzige Illustrationen
 
Rezept: Rostbraten mit Zwiebel
 
1 Portion: Für diese Wiener Spezialität wird ein kleinfingerdick geschnittener, gut abgelegener Rostbraten ohne Knochen im Gewicht von 15 Dekagramm geklopft, an den Rändern eingeschnitten, damit sich das Fleisch beim Braten nicht zusammenziehen kann und mit Salz und gemahlenem Pfeffer gewürzt. In ungefähr 6 Dekagramm sehr gut erhitztem Schweinfett wird der Rostbraten auf großer Flamme flott braun gebraten, dann umgedreht und während das Fleisch, das innen ein wenig "blutig" bleiben soll, rasch von der anderen Seite zu brauner Farbe gebraten wird, streut man nebenbei eine mittelgroße, feinnudlig geschnittene Zwiebel ins Fett ein. Der fertig gebratene Rostbraten wird abgetropft angerichtet, worauf man die Zwiebel, immer auf großer Flamme bleibend,  rasch goldgelb röstet, dann alles Fett abtropfen läßt und mit nußgroß frischer Butter nochmals kurz durchröstet. Wenn es soweit ist gießt man mit 2 bis 3 Eßlöffel Suppe oder Kalbsbratensaft auf, läßt einmal aufkochen und verteilt die Zwiebel samt Saft über den angerichteten Rostbraten. Nach Belieben kann der Zwiebelsaft auch mit einem kleinen Spritzer Essig gesäuert werden. Als Beilage gibt man je Portion 2 Essiggurkerln und Bratkartoffelscheiben: Hierzu werden je Portion 2 mittelgroße, gekochte Kartoffeln in fingerdicke Scheiben geschnitten, die mit etwas Salz, Kümmel und Mehl bestreut, in sehr heißem Schweinefett von beiden Seiten goldbraun gebraten und abgetropft angerichtet werden.
 
Zwiebelrostbraten mit Braterdäpfeln
im Restaurant "Alt Wien" in Meidling

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