Mittwoch, März 04, 2015

Abbruch auf der Donau

Leider musste ich heute mein Donau-Buch abbrechen. Das Buch war einfach nur langweilig und die Donau kam - bis am Anfang des Buches die Quelle - überhaupt nicht vor. Magris ist zwar Italiener, aber ein typischer Germanist: zeilenlange Schachtelsätze und eine typische Germanisten-Sprache. Im Klappentext wird er als brillanter Reiseleiter beschrieben: brillant war er in nebensächlichem Geschwafel - er ist bestimmt gebildet, weiß viel über Literatur und Geschichte, aber vieles hat so gar keinen Zusammenhang mit der Donau. Und Reiseleiter? Die Donau kommt, wenn überhaupt, nur sehr am Rande vor. Da lobe ich mir Patrick Leigh Fermors Reisebeschreibung, Andrew Eames (der mein Lieblingsdonaubuch bisher geschrieben) hat und Nick Thorpe. Sie alle beschreiben ebenfalls Geschichte und den Lauf des Flusses, aber mit Witz und wirklich persönlichen Anekdoten, nicht mit Germanisten-Geschwurbel.
 
Um aber mein Donauprojekt für den März nicht ganz abzulegen, werde ich morgen Früh mit einem Buch beginnen, das zum Vorprogramm unserer Donaureise passt. Wir unternehmen ja eine Busreise zu Draculas Heimstätte, Schloß Bran. Da passt meine neue Lektüre perfekt, und mit nur knapp 160 Seiten bestimmt auch schnell gelesen:


Michael RANFT
(in einer Bearbeitung von Nicolaus Equiamicus)
Traktat von dem Kauen und Schmatzen der Toten in den Gräbern



Inhalt: Wer sich jemals mit dem Thema «Vampirismus» ernsthaft beschäftigt hat, wird mit Sicherheit auf den Namen Michael Ranft gestoßen sein. Sein 1734 erstmals in kompletter Form erschienenes Traktat gilt noch heute als eine der wichtigsten Schriften zum Thema, wenngleich es bislang keine Neuauflage erfuhr. Kein anderer Gelehrter der damaligen Zeit setzte sich derart akribisch und vorurteilsfrei mit dem Thema auseinander. Er studierte die aktuellen Fälle von Vampirismus genauso wie die verfügbaren Schriften und bewertete alle Fakten sauber und nachvollziehbar. Damit schuf er die erste wissenschaftliche Abhandlung zum Thema Vampire und nach wie vor eine der umfassendsten. Ranft trennte Wahrheit von Fiktion, protokollierte und wertete forensische Beweise aus.

Keine Kommentare: