Mittwoch, April 15, 2015

Serienmörder

Am Montag Abend habe ich leider mein wundervolles Buch von Charlie Lovett ausgelesen. Der "Kriminalfall" um Jane Austen's "Stolz und Vorurteil" war gut konstruiert, aber am Besten hat mir einfach gefallen, wie sehr die Protagonistin Sophie Bücher und das Lesen geliebt hat. Und auch Sophie's Vater konnte es nicht verstehen. Von Kindheit an, hatte Sophie allerdings in ihrem Onkel Bertram jemanden, der diese Liebe verstanden hat, und den Lesehunger seiner Nichte gefördert hat. Ein ganz tolles Buch über Literatur und ihren Wert! Ich bin beim Lesen nur so dahingeschmolzen. Lovett's nächstes Buch in dem er die Geschichte von Ebenezer Scrooge weiterführt, habe ich jedenfalls schon vorbestellt, das wird bestimmt eine schöne Weihnachtslektüre.
 
Gestern in der U-Bahn habe ich mich dann einem völlig gegenteiligem Thema genähert: Dem Serienmörder Jack Unterweger. Bisher habe ich gute 150 Seiten gelesen und das Buch gefällt mir gut. Es ist ein einem sehr leicht zu lesenden, journalistischem Stil geschrieben. Wahnsinn, wie Unterweger die Leute täuschen konnte.
 
Meine derzeitige Lektüre:

John LEAKE
Der Mann aus dem Fegefeuer
Das Doppelleben des Jack Unterweger

Kurzbeschreibung: Jack Unterweger, als Knastliterat gefeiert, als Hurenmörder verteufelt. Die spannend erzählte Dokumentation eines einzigartigen Kriminalfalles.

1976 wird Jack Unterweger wegen Mordes an einer jungen Frau zu lebenslanger Haft verurteilt. Achtzehn Jahre später bekommt er noch einmal lebenslang: Er soll neun Prostituierte umgebracht haben, von Prag über Wien bis Los Angeles, von 1990 bis 1991. Unterweger erhängt sich in seiner Zelle. Dazwischen sitzt er fünfzehn Jahre im Gefängnis und schreibt einen Roman, der ihn schlagartig zum Star macht: "Fegefeuer oder die Reise ins Zuchthaus". Jack Unterweger ist der umjubelte Häfenpoet, der gefeierte "Knastliterat", und wird 1990 mit Unterstützung einflussreicher Persönlichkeiten aus Kultur und Politik als Paradefall geglückter Resozialisierung auf freien Fuß gesetzt. Vier Monate später findet man die Leiche einer ermordeten Prostituierten, dann noch eine, noch eine, schließlich sind es neun. Alle mit Kleidungsstücken erdrosselt, die Tat eines Serienmörders. Jack Unterweger flieht, aber er entkommt nicht.
 
John Leake nähert sich dem Kriminalfall wie der Person Jack Unterweger dokumentarisch wie als Erzähler. Er bleibt bei den Tatsachen, bleibt nüchtern angesichts des Faszinierend-Monströsen; er geht ins Detail, ohne sich zu verlieren; er erzählt eine wahre Geschichte, die so hätte gewesen sein können

Keine Kommentare: