Montag, September 03, 2012

Österreich/Wien im September

Gestern Abend habe ich Francine Prose's Buch ausgelesen. Ich fand es interessant zu lesen, sie hat viele Beispiele aus klassischer und moderner Literatur gebracht - wie man interessante Dialoge schafft, Beschreibungen und Gesten zum Leben erweckt, über die Charaktere usw. Es war als Leser sehr schön, ihre Textbeispiele zu verfolgen und vermutlich hilfreich für angehende Autoren. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen. Viele der vorstellten Schriftsteller/Romane kenne ich, einige habe ich sogar gelesen.
 
Mein Neues für heute Abend ist dann für mein Österreich/Wien-Projekt. Dazu habe ich mir gewählt:

Monika CZERNIN
Gebrauchsanweisung für Wien

Klappentext: In der Serie der Gebrauchsanweisungen für die schönste Art, das Weite zu suchen gibt es nun auch eine vertiefende Reiseanleitung für Wien. Grundkenntnisse der Stadt werden vorausgesetzt, in diesem Buch finden Sie weder einen Stadtplan noch ein Verzeichnis von Sehenswürdigkeiten. Nicht um Sightseeing geht es, sondern darum, die Wiener Lebensart kennen zu lernen und möglicherweise auch zu verstehen.

Monika Czernin, ehemals Kulturredakteurin der Wiener Tageszeitung "Die Presse", lebt heute in München und weiß, was deutsche Reisende gehobenen Standards an Wien interessiert. Sie kennt die feinen Unterschiede der Kaffehäuser, der Bälle und der edlen Hotels. Sie erzählt vom "roten Wien" genauso wie vom alten Adel. Flott verbindet die geborene Autorin Zeitgeist mit Tradition und findet die Wien-Klischees von Charme, Skurrilität, Nörgelei und Morbidität in einem reichen Anekdotenschatz nur bestätigt. Liebevoll zitiert sie all die kleinen Aperçus der Wiener Hautvolee, die so typisch sind für einen Gesellschaftskreis, der immer noch fest in der Vergangenheit wurzelt.

Nichts ist in Wien so wichtig wie Kultur. Als Mitglied einer alt-österreichischen Familie weiß Monika Czernin, wie und auf welchem Parkett man sich in Wien bewegen muss, wenn man dazu gehören will. Ihr eigenes gesellschaftliches Crossover zwischen Kaisermühlen und Hotel Sacher, Johannsclub-Ball (ein sehr elitäres Unternehmen) und Flex (Dancefloor am Donaukanal) zitiert die Autorin gerne für kulturelle Flexiblität. Da müssen Touristen wenigstens wissen, wie man richtig Wiener Schnitzel bestellt, ohne sich zu blamieren. Aber nachdem Sie die Gebrauchsanweisung für Wien gelesen haben, wird Ihnen das nicht passieren und Sie werden sich über viele Eigenarten der Stadtbewohner nicht mehr wundern, da Sie Wien nun endlich "von innen her" kennen gelernt haben.

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