Dienstag, Juni 22, 2010

Von Istanbul nach Sizilien

Gestern Abend wurde ich mit der Lebensgeschichte der Aimée Du Buc der Rivery fertig. Sie war ganz nett zu lesen, aber im Grunde kannte ich ja die Handlung bereits.

Heute Morgen mußte ich dann wieder sehr schnell mit dem Aussuchen sein, und habe mir ein Buch geangelt, das ich von meinem Mann zum letzten Namenstag bekommen habe.

Das ist mein Neues:


Andrea CAMILLERI
Die sizilianische Oper

Kurzbeschreibung: Am 10. Dezember 1874 brennt im verschlafenen sizilianischen Städtchen Vigata das Opernhaus. Kommissar Puglisi vermutet Brandstiftung, denn dieser geplante kulturelle Höhepunkt war von Anfang an von Schwierigkeiten begleitet.

Der neue Präfekt in Montelusa, der zu allem Unglück aus der Toskana stammt, hat nicht mit dem Starrsinn der Vigateser gerechnet. Er möchte am liebsten "das Wohlgefallen an einer Oper polizeilich verordnen". Doch sein gut gemeinter Einsatz für die Kunst scheitert schmählich. Die Oper mit dem nicht unbedingt rasend interessanten Titel Der Bierbrauer von Preston wird vom Publikum ab der ersten Szene boykottiert und ins Lächerliche gezogen. Wobei niemand sich um die Oper als solche auch nur einen Deut schert. Allerdings, keiner in Vigata lässt sich aus Montelusa irgendetwas vorschreiben. Schon gar nicht Musik.

Camilleri hat sich für den Leser einige nette Spielereien einfallen lassen. So beginnt jedes Kapitel und der erste Satz mit einer Überschrift aus bekannten Romanen. Auch die Reihenfolge der Abschnitte lässt mehr als nur eine mögliche Lesart zu. Jeder kann sich die Ereignisse um den Brand des Opernhauses selbst zusammenstellen, denn die Kapitel sind in sich abgeschlossen.

Der Erzählstil ist, wie von Camilleri gewohnt, deftig und prall. Das sizilianische Leben eben. Hier nimmt keiner ein Blatt vor den Mund, und wenn es darum geht, Klartext zu reden, dann bestehen die Sizilianer darauf, lateinisch zu sprechen. Das muss man einfach wissen. Und wenn sie im Unklaren bleiben wollen? Dann weichen sie aufs Sizilianische aus, logisch.

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