Montag, November 26, 2012

Von Burma zum Brunnenmarkt

Das Buch über Burmas Geschichte von Thant Myint-U habe ich gestern Abend ausgelesen. Es war interessant und hat mir auch sehr gut gefallen - aber mit den Turbulenzen der letzten Wochen konnte ich noch nicht die richtige Konzentration dafür aufbringen. Ich habe aber trotzdem so einiges gelernt und werde das Buch bei Gelegenheit nochmal lesen. Ausserdembekomme ich auf Facebook Nachrichten und Fotos von Thant Myint-U und seinem Kampf für ein freies Burma.
 
Heute Morgen habe ich dann ein Buch begonnen - und es schon wieder ausgelesen, Allerdings habe ich mir wesentlich mehr davon erwartet. In dem Buch sollten verschiedene Marktstandler, Geschäfts- und Lokalinhaber des Brunnenmarktes zu Wort kommen. Aber alles war im gleichen Tonfall, selbst Ausländer, die nicht so gut deutsch sprechen. Es war alles im selben Stil - die Worte wurden den verschiedenen Standlern vom Autor in den Mund gelegt - schliesslich sprechen doch nicht alle Menschen gleich. Die schwarz-weiß Fotos waren nett, aber nichts besonderes. Halt Leute, die vor oder in einem Geschäft stehen. Leute die es Multikulti gut finden und welche, die es schade finden, das kaum noch Östereicher am Markt sind. Leute, die finden, das zuviele Türken da sind und welche, die sagen, Österreicher würden diese Arbeit nicht machen. Welche die jammern und welche die mit dem Geschäft zufrieden sind. Das Buch wurde "unterstützt" von der Stadt Wien und es liest sich auch genauso: ein Parteitraktat! Absolut langweilig und in etwa genauso interessant, wie in der Nase zu bohren.
 
Ich habe mir wirklich viel von diesem Buch erwartet, aber es ist bei Weitem nicht an die New Yorker Konkurrenz gekommen. Joseph Berger's "The World in a City: Travelling the Globe Trough the Neighborhoods of the New New York" und Naomi Fertittas "New York: The City and Its Little Neighborhoods" - die haben Lust auf eine Reise innerhalb der Stadt, auf Einheimische und Fremde, auf kleine Läden und Restaurants und die Eigenheiten verschiedener Kulturen gemacht.
 
Meine Meinung jedenfalls bleibt: Robert und ich sollten ein derartiges Buch schreiben und fotografieren!!!
 
Mein Flop des Jahres:

Manfred CHOBOT/Petra RAINER
Der Wiener Brunnenmarkt:
Oder wie man in der eigenen Stadt verreist

Inhalt: In den letzten Jahren hat sich viel verändert am Brunnenmarkt: Er wurde renoviert, die Brunnengasse zur Fußgängerzone erklärt, (junge) Leute sind dazugekommen, die ihre Freizeit in den Gastgärten und Lokalen verbringen. Der Brunnenmarkt und der Yppenplatz haben sich zu einem gefragten Zentrum Wiener Multikultur entwickelt. Fotografin und Autor erzählen von ihren Begegnungen mit Menschen, die den Markt zu ihrem Lebensmittelpunkt gewählt haben - ein Stück Marktbeobachtung im wahrsten Sinne des Wortes.

Keine Kommentare: