Heute habe ich die Updike-Biographie ausgelesen. Sie war atemberaubend und wirklich sehr schön zu lesen, weil sowohl auf Updikes Leben (und Liebschaften) eingegangen wurden, als auch auf sein Werk und wie sehr seine Bücher sein Leben wieder gespiegelt haben. Schade, das ich es heute ausgelesen habe und ewig schade, das er gestorben ist. Und wie ich heute in dem Buch gelesen habe, sind zwischen der Diagnose Lungenkrebs und seinem Tod nur wenige Wochen gelegen.
Für meine Sub-Abbau habe ich mich dann für ein naturwissenschaftliches Buch entschieden, das ich schon einige Tage bereit gelegt habe - und am 11.06.2009 gekauft habe.
Mein Neues:
Stephen Jay GOULD
Die Lügensteine von Marrakesch
Vorletzte Erkundungen der Naturgeschichte
Inhalt: Im 18. Jahrhundert lässt sich ein Professor der Universität Würzburg namens Beringer von gefälschten Fossilien täuschen, die ihn später seine Professur und sogar sein Leben kosteten. Stimmt die Geschichte? Im modernen Marokko entdeckt der Paläontologe Stephen Jay Gould gefälschte Fossilien, die den "Beringer-Fossilien" des 18. Jahrhunderts erstaunlich ähnlich sind. Gibt es vielleicht eine Verbindung?
Nicht nur dieser fast schon an Verschwörung gemahnenden Frage geht der Autor nach. Mit seinen "Vorletzten Erkundungen der Naturgeschichte! schafft es Stephen Jay Gould einmal mehr, Wissenschaft, Unterhaltung und persönliche Ansichten auf einen Nenner zu bringen. Das Werk vereinigt 23 Essays des Autors, deren Themen sich von der Fossilienforschung des 18. Jahrhunderts und deren für uns heute aberwitzig erscheinenden Fälschungen über die Anfänge der systematischen Naturgeschichtsforschung durch Buffon, Lavoisier und Lamarck bis hin zu den erstaunlichsten Umwegen der Evolution bewegen.
Wissenschaftsgeschichte kann spannend sein! Gould beweist es uns mit fachlicher Kompetenz und so anschaulicher Sprache, dass sich seine Essays meist mehr wie Detektivgeschichten denn wie Aufsätze über wissenschaftliche Themen lesen. Sein neues Buch "Die Lügensteine von Marrakesch" ist unterhaltsam und lehrreich zugleich und schafft es so, die wundersamen Vorgänge der Natur einer breiten Masse an Lesern nahe zu bringen. Der inhaltliche Anspruch leidet dabei keinesfalls, und Gould schafft es immer wieder, den Leser neugierig und staunend zu machen, wobei jedem Leser deutlich wird, dass es immer nur die vorletzten und niemals die "letzten" Erkundungen geben kann. Wer sich von Gould begeistern lässt, wird ganz sicher neugierig bleiben -- auch auf eventuelle nächste vorletzte Erkundungen!
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