Dienstag, März 29, 2016

Mit dem Zug unterwegs

Nachdem ich am Wochenende das Projektbuch über den Nil ausgelesen habe, musste ich heute etwas Neues auswählen. Nach der Flussreise auf dem Nil mit einem sehr interessant erzählenden Ägyptologen bin ich nun mit 100 Schriftstellern auf einer Zugreise quer durch Europa.
 
Was ich bisher in der U-Bahn gelesen habe, überzeugt mich allerdings nicht. Der Ich-Erzähler ist wieder mal ein Verlierer, dazu noch gewollt lustig. Offensichtlich dürfen in der Literatur die Protagonisten weder glücklich noch erfolgreich sein. Bisher habe ich weder von herrlicher Satire etwas gemerkt, noch von einem rasanten Road-Trip. Bisher ist der Roman eher im Schneckentempo unterwegs. Vielleicht liegt es aber auch an der deutschen "brillanten" Übersetzung, ich habe mir jedenfalls mehr erwartet. Immerhin kann ich auf meiner literarischen Weltkarte Georgien abhaken.
 
Meine Lektüre:

Lasha BUGADZE
Der Literatur-Express

Inhalt: Zaza, Autor eines einzigen, wenig erfolgreichen Erzählbandes, bekommt ein überraschendes Angebot: In einem Zug zusammen mit 99 weiteren Autoren soll er Städte wie Lissabon, Madrid, Paris, Brüssel, Frankfurt, Moskau, Warschau und Berlin besuchen. Warum gerade er für diese abenteuerliche Lesereise ausgewählt wurde, ist Zaza schleierhaft. Als kurz darauf der Kaukasuskrieg ausbricht, seine Freundin Elene sich von ihm trennt und er erfährt, dass der hochneurotische Lyriker Zwiad der zweite georgische Autor an Bord sein wird, ahnt er: Diese Reise wird sein Leben auf den Kopf stellen.

Im Literaturexpress erwartet ihn eine denkbar ausgefallene Schicksalsgemeinschaft: Da ist die wohlbeleibte Kroatin Danuta mit einer Schwäche für knackige Männerhintern, der Bulgare Borisow, dessen Veröffentlichung im New Yorker eine Mischung aus Erstaunen, Bewunderung und Neid hervorruft, der Student Iliko, der amourösen Abenteuern, Hotelbademänteln und Einwegpantoffeln hinterherjagt, der polnische Übersetzer Maciek und dessen Frau, die schöne Helena – in die sich Zaza unsterblich verliebt …
 
»Der Literaturexpress« ist eine herrliche Satire über den internationalen Literaturbetrieb, eine Liebesgeschichte voller Komplikationen, ein rasanter, paneuropäischer Roadtrip. Dank Nino Haratischwilis brillanter Übersetzung gibt es mit Lasha Bugadze eine der wichtigsten neuen Stimmen der georgischen Gegenwartsliteratur zu entdecken, reich an Sprachwitz, Selbstironie und feiner Beobachtungsgabe.

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