Samstag, April 23, 2011

Neues aus dem alten Wien

Heute habe ich mir die Österreichische Romantikstraße mit nach Mariahilf mitgenommen - ich hatte nur noch ein paar Seiten zu lesen und die habe ich dann im 9er ausgelesen.

Thematisch bleibe ich in Österreich, diesesmal allerdings im alten Wien. Das ist meine Lektüre für die nächsten Abende:

Bartel F. SINHUBER
Unterm Riesenrad
Geschichten aus dem alten Prater

Kurzbeschreibung: Wer kennt ihn nicht, den ältesten Vergügungspark der Welt, der fast hundert Jahre vor dem Kopenhagener Tivoli entstand! Dichter haben ihn beschrieben und Musiker besungen. Aber der Wiener Prater ist weit mehr als Vergnügungspark und Freizeitparadies. Er war Schauplatz großer Feste, Feuerwerke und Ballonaufstiege. Er war das Vergügen der kleinen Leute und zugleich Treffpunkt der großen Welt. Er war der Ort von Maiaufzügen, Pferderennen und der Weltausstellung 1873. Auf den Spuren seiner Geschichte erzählt dieses Buch, wie der Wiener Prater zum Spiegel der weltberühmten Donaumetropole wurde.

Bartel F. Sinhuber hat sich durch mehrere Buchveröffentlichungen als Kenner der Donau-Metropole ausgewiesen. In seinem jüngsten Buch, «Unterm Riesenrad. Geschichten aus dem alten Prater», erzählt er in leicht fasslicher Form, zu der nicht unwesentlich die 130 historischen Abbildungen beitragen, die Chronik des berühmten Wiener Vergnügungszentrums, das auf eine jahrhundertelange Vergangenheit zurückblicken kann. Von Kaiser Maximilian II. 1552 als Jagdgebiet gegründet, wurde der «Pratter», dessen Namen sich vom lateinischen «pratum» (Wiese) herleitet, durch Josef II. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, der verordnet hatte, «dass künftighin und von nun an zu allen Zeiten des Jahrs und zu allen Stunden des Tags, ohne Unterschied jedermann in den Bratter . . . frey spazieren zu gehen, zu reiten und zu fahren, und zwar nicht nur in der Hauptallee, sondern auch in den Seitenalleen, Wiesen und Plätzen (die allzu abgelegenen Orte und dicke Waldungen, wegen sonst etwa zu besorgenden Unfugs und Missbrauchs alleinig ausgenommen)», erlaubt sei. Im 18. Jahrhundert entstanden dort Einkehrhäuser, so das Gasthaus «Zum braunen Hirschen», in dem Johannes Brahms verkehrte, sowie Kaffeehäuser, denen Josef II. gewisse «Freiheiten» eingeräumt hatte, bis dann im Zusammenhang mit der Wiener Weltausstellung des Jahres 1873 eine Neustrukturierung des Geländes erfolgte, die im Grossen und Ganzen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bestand. Sinhuber würzt seine Darstellung mit hübschen Anekdoten, berichtet auch von Festen und Ausstellungen, von Sport und Spiel, von Kunstreitern, Komödianten und Volkssängern wie Gustav Pick, dem jüdischen Verfasser des berühmten Fiakerliedes, dessen Name bis heute in den einschlägigen Wiener Veröffentlichungen unterdrückt wird.

Keine Kommentare: